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Impuls 2025-09-28

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Auf den Untergrund kommt es an!

Da gibt es grobgehauene und glattgeschliffene. Große und kleine. Alte und neue. Hellere und dunklere. Welche, die überall gut hineinpassen, und welche, die sich nicht so leicht einfügen, die herausragen oder wackeln. Pickelharte und eher nachgiebige. Ganze und halbe…
Die Rede ist zunächst von den unendlich vielen und ganz unterschiedlichen Pflastersteinen in der Eichstätter Altstadt. Ein buntes Mosaik der Steine, die oft gar nicht zusammenpassen, aber doch ein belastungsfähiges Miteinander bilden – trotz Unvollkommenheiten!

Mit ein wenig Phantasie lassen sich die oben aufgezählten Charakterisierungen auch auf uns Menschen beziehen… Was Menschen und Pflastersteine darüber hinaus eint: Sie brauchen einen festen Untergrund, ein gemeinsames Fundament, damit sie nicht absinken, auseinanderdriften, sondern ein belastungsfähiges Miteinander bilden. Ja, da gibt es durchaus unterschiedliche Funktionen und Fähigkeiten; und doch ist jeder einzelne an seiner Stelle wichtig. Wenn nur einer fehlt, sich rauszieht oder bricht, kommt das Ganze ins Rutschen. Darum braucht es einen stabilen Untergrund, gerade in Zeiten, in denen jahrzehntelange „Grund-lagen“ und Gewissheiten schwinden…

Für unser menschliches Miteinander bietet sich nach wie vor Jesus Christus als verlässlicher „Unter-grund“ an: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“, schreibt der Apostel Paulus in 1. Korinther 3,11 angesichts der immer schon großen Unterschiedlichkeit der Menschen, die nicht immer gleich zusammenpassen. Die Treue Jesu, seine Menschenfreundlichkeit und Zugewandtheit, sein Beharren auf der Gleichwertigkeit aller Menschen, seine Fähigkeit und Aufforderung zur Vergebung und Versöhnung – das ist und bleibt eine solide Grundlage für unser Miteinander, bis heute. Und der Heilige Geist verheißt uns dann sogar, die offenen Fugen zwischen den unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu schließen, jeden zu integrieren, weil jeder eine ureigene Aufgabe für das Ganze hat (vgl. 1. Korinther 12,12-18). Oft genug unsichtbar, aber doch wirksam.

Das ist die Vision, der wir Christen nach wie vor trauen dürfen und zu der wir auch andere immer wieder einladen sollen, unverdrossen, freundlich und beharrlich. „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. Darauf lasst uns bauen, für ein gutes Miteinander auf festem Grund!

Pfarrer Martin Schuler