Ab 2009 bemühte sich die Kirchengemeinde um die Renovierung des Pfarrhauses am Leonrodplatz. Wir wollten neben der Erlöserkirche am Leonrodplatz ein einladendes, freundliches und offenes Gemeindezentrum bauen. Pfarrbüro, Dienst- und Gemeinderäume mit einem großen Saal und einer Wohnung für die erste Pfarrstelle sollten entstehen.
Im März 2012 gewann das Eichstätt Architekturbüro Diezinger den Architektenwettbewerb. Der Entwurf bildet eine städtebauliche Einheit aus vier Baukörpern, die aus ganz unterschiedlichen Jahrhunderten stammen. Der barocke Domherrenhof Welden, den Gabriel de Gabrieli vermutlich 1727 errichtete, wurde denkmalgerecht saniert. Der mittelalterliche Stadtturm aus dem späten 16. Jahrhundert, der älteste, erhaltene Turm in Eichstätt, wurde von unmittelbarer Bebauung freigestellt. Er wirkt nun wie ein Scharnier zwischen dem barocken Domherrenhof, dem Neubau aus dem 21. Jahrhundert und der Erlöserkirche aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss des Gabrieli-Gebäudes wurden moderne Büroräume geschaffen und im ersten Stock entstand ein Saal. Der Neubau fügt sich an den historischen Bestand als ein hochwertiges Gebäude an, das in der Architektur des 21. Jahrhunderts gestaltet ist, aber eindeutige Bezüge zum Vorhandenen enthält. In ihm wurden eine Pfarrerswohnung und Gemeinderäume untergebracht.
Der Zeitplan:
– August 2016, Abbruch des in den 1960er Jahren erbauten Hinterhauses
– Dezember 2016, Grundsteinlegung für den Neubau
– Frühjahr 2017, Beginn der Sanierung des historischen Gebäude und Beginn des Neubaus
– Herbst 2018, Einweihung des Gemeindezentrums
– Juli 2019, Einweihung des Brunnens, gestaltet von Rupert Fieger, Eichstätt.
Gesamtkosten 3,9 Millionen Euro, zu denen die Landeskirche 1,98 Millionen Euro beisteuerte. Die fehlende Summe ist von der eigenen Gemeinde zu tragen. Wir freuen uns über jede Spende, um unseren gewaltigen Eigenanteil finanzieren zu können.
Zeichen der Hoffnung
Ein weiteres Fenster? Ein halbdurchsichtiger Spiegel? Seit kurzem gibt es im Großen Saal des Gemeindezentrums neue Ein- und Ausblicke!
In der ehemaligen Fensternische an der Altbautreppe Richtung Ulmer Hof herrscht endlich nicht mehr gähnende Leere; vielmehr lädt dort nun ein vielschichtiges Kunstwerk der Eichstätter Künstlerin Sabine Wimmer dauerhaft zu vertieften Betrachtungen ein.
Auf den ersten Blick wirkt das neue Kunstwerk wie ein FENSTER. Mit Absicht! Es ist ja wirklich eine ehemalige Fensternische, und die vier hellfarbigen Aluminiumarbeiten sowie die Arbeit in Plexiglas nehmen exakt die Maße der gegenüberliegenden Fensteröffnungen auf. Damit ist, wenigstens zum Teil, die ursprüngliche Spiegelsymmetrie eines typischen Eichstätter Barocksaals wiederhergestellt; der Altbau des Gemeindezentrums ist ja ein um 1720 gebautes Barock-Palais von Gabriel de Gabrieli.