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Apostelkirche

Westlich von Eichstätt liegt im Urdonautal die Gemeinde Wellheim mit ihrem Ortsteil Konstein. Hier steht unsere Apostelkirche, mitten im Ort – direkt am Friedhof.
Bereits im frühen 14. Jahrhundert wird an dieser Stelle eine gotische Kapelle nachgewiesen. Unter Beibehaltung von Mauerbeständen dieser gotischen Kapelle wird in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die katholische St. Ägidienkirche ge- bzw. umgebaut. Die flache Stuckdecke stammt aus der Zeit um 1700. Die letzte Restaurierung der St. Ägidienkirche erfolgte im Jahre 1922. Um das Jahr 1955 ist die evangelische Kirchengemeinde in Wellheim und Konstein durch Zuzüge auf ca. 400 Christen angewachsen und das evang.-luth. Stadtvikariat Eichstätt zu dessen Sprengel Wellheim und Konstein gehören, sieht hier einen Handlungsbedarf. Für die Christen in Wellheim und Konstein soll ein Gottesdienstraum entstehen. Die Zuzüge sind auf den Betrieb der inzwischen stillgelegten und abgerissenen Glashütte in Konstein zurückzuführen. Am 31. Januar 1956 wendet sich das evang. Stadtvikariat Eichstätt schriftlich an die kath. Filialgemeinde Konstein, um über einen Ankauf der St. Ägidienkirche zu verhandeln. Da die kath. Gemeinde Konstein eine größere Kirche benötigte schien ein Verkauf der bisherigen Kirche durchaus möglich und gewollt. Im Januar 1958 wurden die Kaufverhandlungen dann erneut betrieben und am 11. März 1958 war mit der Festlegung des Kaufpreises der Kauf ausgehandelt. Durch Verzögerungen beim Neubau der kath. Kirche, konnte die evang. Gemeinde die Kirche erst 1960 übernehmen.

Eine gründliche Renovierung und Neueinrichtung der Kirche war notwendig. Auch verhielt es sich so, dass die kath. Gemeinde ihre Altäre und die Orgel in ihre neue Kirche mitnahmen. Pfarrer Martin Schmidt betrieb mit großem Eifer die Renovierung der Kirche. Ursprünglich sollte sie am 15. Januar 1961 geweiht und gleichzeitig in Apostelkirche umbenannt werden.

Bei der Renovierung bekam die Kirche an der Giebelseite einen neuen Eingang, das ca. 250 Jahre alte Deckengemälde, das die himmlische Maria zeigte (es soll von Matthias Zink oder Georg Frey aus Eichstätt gemalt gewesen sein), erschien den Verantwortlichen in Eichstätt und München als nicht passend und so wurde es durch ein neues Deckengemälde ersetzt. Der Münchner Kunstmaler Günther Danco malte in nur einem Tag ein neues Deckengemälde, das den auferstandenen Christus zeigt. Ein neuer Altar und ein neuer Taufstein wurden gesetzt, aus dem früheren Kanzelkorb entstand die neue Kanzel. Auch der Fußboden wurde mit Solnhofener Platten neu belegt. Am 13. Mai 1962 konnte dann die Apostelkirche geweiht werden. Im Jahr 1967 wurde das unzureichende Harmonium durch eine neue Orgel ersetzt.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Apostelkirche bei einer Renovierung 1995 durch Prof. Georg Küttinger.

Im Herbst 2004 wurden in der spätbarocken Stuckdecke Risse entdeckt. Seit dieser Zeit wird versucht die Schadensursachen herauszufinden und sachgerechte Gegenmaßnahmen einzuleiten. In der Kirche wurde ein Sicherungsgerüst aufgestellt und der schadhafte Teil der Decke, besonders im Altarraum, abgestützt. Wie sich bislang herausstellte sind die reich verzierten Deckenmedaillons nicht ausreichend gut befestigt. Eigentlich sollte die Stuckdecke auf eine Tragschicht aus gespaltenen Weidenruten aufgebracht sein. Dies ist jedoch fraglich, da bislang überwiegend Stroh und Rinderwirbelknochen als Trägerelemente gefunden wurden. Es steht eine langwierige und kostspielige Sanierung der Decke an.

Im November 2006 konnten die Restaurierungsarbeiten an der Stuckdecke erfolgreich abgeschlossen werden. Das Deckengemälde erstrahlt in neuem Glanz und mit einem festlichen Gottesdienst wurde die Wiedereröffnung unseres schmucken Kirchleins gefeiert.