„SO VIEL MEHR?!“
Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“ – so beginnt eines der moderneren Lieder zur Vorbereitung auf das gemeinsame Abendmahl. Das Brot teilen, sich bewusst machen, woher es überhaupt kommt, aus was es besteht und mit wem wir hier Gemeinschaft erleben und vor allem durch wen…Mit diesen Gedanken hat sich die Konfirmandengruppe aus Eichstätt an ihrem gemeinsamen Wochenende beschäftigt. Ja sogar mehr noch: am Nachmittag haben sie selbst das Brot gebacken und am Abend haben wir gemeinsam gefeiert – die Gaben geteilt, die am Foto zu sehen sind. „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht, … dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt“, so heißt es im Lied weiter. Beim gemeinsamen Teilen von Brot und Wein in einem Gottesdienst, oder auch bei einer Tischgemeinschaft zuhause, bei einem Fest, in der Gemeinde, … dürfen wir Gemeinschaft erleben. Dürfen wir spüren, was es heißt, bedient zu werden; von jemandem anderen die Gaben zu bekommen und dass das, was vorhanden ist, genug ist. Und dabei kann das Teilen so viel weiter reichen, wie es auch im Text von Claus-Peter März in den nächsten Strophen heißt: „Wenn die Hand, die wir halten, uns selberhält, … wenn der Trost, den wir geben, uns weiterträgt, und der Schmerz, den wir teilen, zur Hoffnung wird, …“ – ja dann ist Gott ganz nahe und kommt zu uns und ist für uns da. Für uns, die wir geben und für uns, die wir brauchen und nehmen dürfen. Beides kommt vor und beides ist wichtig zu erleben und eben beide Seiten zu kennen. Sodass wir uns auch mit denen verbinden können, die weniger haben als wir. Die durch ihre Geschichten vom Leben uns selbst bereichern können. Die durch das Teilen ihrer Trauer, ihrer Hoffnungslosigkeit, ihrer Sorgen spüren: ich bin nicht allein! Da ist jemand, der mir zuhört, der sich Zeit für mich nimmt, der mit mir gerade Gemeinschaft erleben will. Wenn das gelingt, wird wahr, wie es im Kehrvers heißt: „Ja, dann schauen wir heut` schon sein Angesicht in der Liebe, die alles umfängt, in der Liebe, die alles umfängt.“ Ja, miteinander teilen, ins Gespräch kommen, zusammen etwas erleben, sich in Freud und Leid mitteilen und eben diese ganz besondere Nähe Gottes spüren – im Abendmahl selbst und weit darüber hinaus, da dürfen wir die Liebe spüren, die alles umfängt. Deshalb laden wir auch ein mit den Worten: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.“ (Psalm 34,9) Diese Freundlichkeit kann sich in so vielem mehr zeigen – wenn wir offen dafür sind. Abendmahl ist also so viel mehr als „nur“ Brot und Wein teilen! Viel Freude beim Entdecken, was es für Sie persönlich noch alles bedeuten kann!
Diakonin Sabrina Schade