„Friede, Freude, Eierkuchen?“
Jetzt ist die Zeit für… Freude, Weihnachtsstimmung, harmonische Stunden mit der Familie, lichtvolle Momente, strahlende Kinderaugen, gelingende Überraschungen, … Ist das so?
Ist das wirklich bei jeder/jedem und in jedem Haushalt so? Oder ist oft in manchen Häusern und Herzen nicht auch jetzt die Zeit für… explosive Stimmung, zu hoch gestellte Erwartungen, enttäuschte Gesichter, hitzige Gespräche, besondere Einsamkeit, spürbare Traurigkeit…?
Ja, für all das ist jetzt die Zeit. Denn Weihnachten heißt nicht gleich, dass alle Sorgen, Probleme, Ungereimtheiten und das Weltgeschehen zu vergessen sind. Sie sind nach wie vor da. Wie kann ich mich dann freuen, wie können wir uns auf die frohe Botschaft einlassen?
Indem wir uns zum Beispiel bewusst machen, dass selbst Jesus nicht in eine heile Welt geboren wurde. Seine Eltern, Maria und Josef, mussten fliehen, mussten sich schätzen lassen und lange Strecken zurücklegen. Was hätte da alles passieren können? Und doch kam ER in die Welt – und mit ihm so viel Freude, Licht, Glanz, wie nie zuvor jemand zu glauben gewagt hätte. Ein kleines, schutzloses Baby in einer Futterkrippe, dazu ein einfacher Stall. Ein Stern, der so hell strahlte, um Engel, Hirten, selbst die Heiligen Könige anzulocken. Das muss doch etwas Besonderes sein! Alle wollten dieses Wunder bestaunen, Jesus selbst begrüßen, ihn anbeten und sich mitfreuen.
Miteinander freuen, Dasein in Präsenz oder in Gedanken und füreinander beten – das ist es, was die christliche Gemeinschaft auszeichnet. Und da darf ich mich anstecken lassen von Millionen von Menschen, die sich weltweit auf Weihnachten, auf die Frohe Botschaft, freuen. Selbst wenn einem persönlich vielleicht gerade nicht so zumute ist, kann ich mich umschauen und werde getragen von den vielen Menschen, die berührt sind von der Geburt, von dem Licht, das mit ihm in die Welt kommt!
Ja, dafür ist jetzt die Zeit! Denn: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“ (Jesaja 9,1) Und so ist für alles Zeit und Raum und hat seinen Platz. Und so wünsche ich Ihnen, dass Sie sich an diesen besonderen Tagen von dem Licht erhellen lassen können und dass die Frohe Botschaft auch bei Ihnen ankommen darf! Gott kommt und ist da und bleibt!
Diakonin Sabrina Schade