Barfuß unterwegs sein
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
zwei Füße stehen barfuß in einer weiten grünen Wiese. Wie Sie wahrscheinlich vermuten, handelt es sich bei dem heutigen Foto um einen Ausschnitt aus einem Kirchenfenster. Es ist in der Erlöserkirche neben der Taufkapelle zu finden.
Barfuß zu laufen erinnert mich an meine Kindheit und lässt mich den Sommer spüren. Wie angenehm es ist, über saftiges grünes Gras zu laufen, feinen Sand unter den Füßen zu spüren oder das glatte in der Sonne getrocknete Holz eines Stegs am See. Barfußlaufen gibt ein Gefühl der Freiheit und steigert das Lebensgefühl. Und gesund ist es auch noch. Wer ohne Schuhe läuft, sagen Orthopäden, setzt den Fuß anders auf und bildet eine bessere Muskulatur aus.
Das Barfußbild aus dem Kirchenfenster wirkt auf mich wie eine Einladung, die schönen Momente des Sommers dankbar auszukosten. In der Bibel heißt es in einem Psalm: Du stellst meine Füße auf weiten Raum. (Ps 31,9)
Der August schenkt uns mit den Ferien Raum, um den gewohnten Alltag einmal hinter sich zu lassen und neue Eindrücke zu sammeln. Vielleicht können auch Sie in diesem Freiraum unsere Verbindung zu Gott und zu seiner Schöpfung neu spüren.
Anfang August beginnt aber nicht nur die Ferienzeit, sondern es wird auch an ein für Eichstätt und die Region wichtiges Ereignis erinnert: der 4. August gilt als Tag der Ankunft der heiligen Walburga auf dem Festland. An diesem Tag könnte auch Walburga mit den Worten des Psalms gebetet haben: Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Von Südengland war sie über den Ärmelkanal aufs europäische Festland gereist. Vor ihr lag ein weites Land, in dem sie die Bildung und Spiritualität ihrer angelsächsischen Heimat weitergeben wollte. Sie war nicht als Urlauberin unterwegs, sondern als Pilgerin und Glaubensbotin.
Was aber für Walburgas wie unser Reisen in diesem Sommer gilt: Wir sind nicht allein unterwegs. Gott geht alle unsere Wege mit.
Die Füße auf dem bunten Glasfenster gehören eigentlich zu Jesus. Er ist als guter Hirte dargestellt und wandert mit uns durch grüne Auen und zu frischem Wasser.
So begleite Sie auf all ihren Wegen durch diesen Sommer ein Reisesegen:
Geh mit Gottes Segen.
Er halte schützend seine Hand über dir,
und bewahre deine Gesundheit und dein Leben.
Er schenke dir Zeit,
zu verweilen, wo es deiner Seele bekommt.
Er öffne dir Augen und Ohren
für die Wunder der Welt.
Er mache dein Herz froh, deinen Blick weit
und deine Füße stark.
Gott lasse dich willkommen sein, wo immer du hingehst
und schenke uns ein glückliches Wiedersehen.
Pfarrerin Christiane Rabus-Schuler